Idee und Umsetzung

Im Jahr 2017 habe ich meinen Master of Arts in Bildungswissenschaften mit Schwerpunkt Fachdidaktik der Naturwissenschaften an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg absolviert.

Im Jahr 2023 habe ich im Juni mein Dissertationsprojekt „Vielfalt im Physikunterricht – Zur Wirkung von Lehrkräftefortbildungen unter Diversitätsaspekten“ in der Disziplin der Physikdidaktik an der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd (University of Education) abgeschlossen und beginne meine PostDoc-Stelle an der Leuphana Universität Lüneburg zum 01.09.2023.

Die Erkenntnisse aus dem Promotionsprojekt mit Fokus auf diversitätsorientiertem und gendersensiblen MINT (STEM) Unterricht fließen in die Aufarbeitung der Inhalte in Forschung und meiner Lehre ein und werden im Rahmen der Lernwerkstatt L3 an der Leuphana Universität Lüneburg eingesetzt.

Dabei ist durch die Pandemie die digitale Aufbereitung von Fachinhalten auch in den Interviews mit MINT-Lehrkräften thematisiert worden und welche Probleme dabei überwunden werden mussten. Die Aussagen der Lehrkräfte haben zur medialen und didaktischen Aufarbeitung von Seminarinhalten geführt und wurden von den Studierenden gut angenommen.

Ein Braunes Langohr (Plecotus auritus) wurde im Februar 2021 in der Biologie der PH Gmünd gefunden. Nach einer kleinen Fotosession wurde das männliche Tier in die Obhut von Fledermausexperten gegeben.

Kombination aus Detektorruf und IR-Videoaufnahmen. Es können anhand der Daten erste Annahmen zu den hier zu hörenden und fliegenden Arten gemacht werden. Laut Detektordaten handelt es sich in der Aufnahme um eine Breitflügelfledermaus, eine Zwergfledermaus (bei 45kHz) und ein Großes Mausohr (28-80kHz).

Das hier noch nicht ausgeschöpfte Ideenpotential sowie die mediale Vielfalt, in der Inhalte realisiert werden können, sollen im Rahmen von „Digi’B@ts“ verfolgt und ausgebaut werden. Als Mitglied beim NABU und der AG Fledermausschutz Baden-Württemberg engagiere ich mich aktiv für den Fledermausschutz und möchte die Erfahrungen an meine Studierenden weitergeben. Mit eigenem Equipment nehme ich Fledermäuse mittels IR-Kamera auf und verknüpfe diese Aufnahmen zusammen mit den parallel erhobenen Detektordaten. So kann eine Artbestimmung durch Lautanalyse und Flugverhalten erfolgen [1], welche für die Online-Lehre benutzt werden.

Video der Detektoraufname einer jagenden Zwergfledermaus (Pipistrellus pipstrellus) vom 19.05.2021 um 21:13 Uhr. Im Spekrogramm sind die Frequenz auf der rechten Seite sowie die Amplitude der Rufe oben zu sehen. Die Zwergfledermaus ruft bei etwa 42- 46 kHz und fliegt in der Aufnahme rufend über den Detektor hinweg. Der Ruf ist arttypisch relativ schnell und kann als tropfen- bzw. applausartig beschrieben werden.

Des Weiteren bereite ich Micro-CT-Scans von Fledermausschädeln digital auf und drucke diese vergrößert über einen 3D-Drucker [2]. So können Schädeldetails ohne Hilfsmittel (wie Lupe oder Mikroskop) den Studierenden gezeigt werden [3]. Später werden diese 3D-Drucke in die Sammlung der Biologie der PH Schwäbisch Gmünd eingegliedert und so die Sammlung nachhaltig erweitert, ohne dass teure Exponate angeschafft werden müssen.

Schädel eines Gemeinen Vampirs (Desmodus rotundus) aus dem 3D-Drucker um 600% vergrößert. Der Schädel passt gut in die Hand. Die Details wie das Gehör oder die Zahnformen können so ohne Hilfmittel mit bloßem Auge betrachtet werden.

Im Rahmen des Projekts „Girls‘ Digital Camps“ [4] wurde neben dem Spiel „Füttere die Fledermaus!“ in den Ferien 2020 zwei Mal eine digitale Fledermauswanderung von mir mit einem Experten des NABU Schwäbisch Gmünd organisiert und betreut. Da die Mädchen danach reges Interesse an der Fledermaus zeigten und auch das Feedback entsprechend gut war, entstand die Idee, Inhalte zu und um Fledermäuse so aufzubereiten, dass alle interessierten Personen leicht Zugang zu medial ansprechenden, didaktisch aufbereiteten und zugänglichen Informationen haben.


[1] Beispiel für eine Kombination aus Video und Spektrogramm/Audio: https://vimeo.com/551354553

[2] Studierende, die nicht am Fledermausseminar teilnehmen können, erhalten über SocialMedia Inhalte aus der Online-Lehre: Instagram

[3] Bspw. werden in der Online-Lehre am Modell das besonders gut ausgebildete Gehör, besondere Knöchelchen sowie Unterschiede in Gebissen und Zahnformen gezeigt

[4] „Girls‘ Digital Camps“ wurde gefördert vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg, Laufzeit 2018 – 2020